Die Zeiten, als unsere Vorfahren am Feuer saßen und stundenlang auf das fertig gebratene Fleisch warteten, sind längst vorbei. Heutzutage bleibt in vielen Haushalten kaum Zeit zum Selberkochen. Im Jahr 2017 gehörten gerade einmal noch 23 Prozent zu den Alltagsköchen, wie eine GfK-Studie ermittelte.
Grund dafür sind veränderte Familien- und Arbeitsstrukturen: Beide Eltern sind berufstätig, die Kinder verbringen viel Zeit in Kindergarten und Schule. Singles, die allein wohnen, bevorzugen oftmals unkomplizierte Mahlzeiten. Ob zuhause oder unterwegs – einfach und schnell soll das Essen zubereitet sein. Deshalb sind Fast Food und Fertiggerichte seit Jahren auf dem Vormarsch. Im Gegensatz dazu entwickelt sich jedoch eine neue Gruppe: die Edelköche. Diese zehn Prozent der Haushalte legen Wert auf hochwertige Zutaten und probieren ständig neue Rezepte aus. Bei ihnen gehören Essen und Genießen eng zusammen.
Subjektiv gesehen schmeckt Selbstgekochtes immer besser als ein Gericht im Restaurant. Das hat psychologische Ursachen: Wenn Sie so viel Zeit und Mühe in die Vorbereitung einer Mahlzeit investiert haben, muss es einfach gut schmecken. Diese Erwartungshaltung lässt sich sogar noch steigern, indem Sie für Ihre Lieben kochen. Sie legen mehr Wert auf den angerichteten Teller – das Auge isst schließlich mit – und machen damit einem anderen Menschen eine Freude.
Es gibt aber noch weitere Vorteile für selbst zubereitete Speisen. Statt einer Einfalt an immer gleichen Gerichten können Sie Vielfalt in Ihre Mahlzeiten bringen. Gehen Sie beispielsweise auf dem Wochenmarkt einkaufen und entdecken Sie saisonale sowie regionale Obst- und Gemüsesorten. Experimentieren Sie mit frischen Kräutern oder exotischen Gewürzen. So bringen Sie Abwechslung auf den Tisch und trainieren Ihre Geruchs- und Geschmacksnerven. Wenn Sie unsicher sind, welche Lebensmittel gut zusammenpassen, können Sie Foodboxen ausprobieren: Sie erhalten alle Zutaten in vorportionierter Menge bequem nach Hause geliefert.
Die Zusatzstoffe in hochverarbeiteten industriellen Lebensmitteln können insbesondere für Allergiker gefährlich sein, etwa bei Gluten-Unverträglichkeit oder einer Nussallergie. Auf die Vielzahl an Konservierungs-, Farb- und Aromastoffen, die meist in Fertiggerichten enthalten sind, möchten viele Menschen ebenfalls verzichten.
Wenn Sie selber kochen, entscheiden Sie selbst, welche Zutaten Ihr Gericht enthält. Sie haben die Kontrolle über Fette, Zucker und Kalorien – und ebnen damit den Weg für eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Sie haben keine Zeit für stundenlanges Kochen? Kein Problem, denn viele Gerichte lassen sich bereits in 20 Minuten zubereiten.
Zusammen zu kochen macht Spaß. Und zusammen zu essen genauso. Eine gemeinsame Mahlzeit eröffnet Zeit für Gespräche mit dem Partner oder den Kindern. Darüber hinaus ist das Genusserlebnis größer, als wenn Sie allein essen. Sie achten auch mehr auf die Mengen, die Sie zu sich nehmen. Und weil die Mahlzeit länger dauert, tritt das Sättigungsgefühl ebenfalls schneller ein. Übrigens: Nicht nur langsames Essen entschleunigt, sondern auch das Kochen selbst. Während Sie darauf warten, dass die Kartoffeln gar werden, können Sie vom hektischen Arbeitsalltag abschalten.
Selber zu kochen hat viele Vorteile – und mit etwas Übung werden Sie immer besser und schneller. Damit aber das Kochen zum Genuss wird, sollte auch Ihre Küche entsprechend eingerichtet sein, etwa mit einem leistungsfähigen Herd sowie ausreichend Arbeitsfläche.
Zu zweit, in der Familie, mit Freunden oder Fremden: Gemeinsam kochen ist ein schöner Anlass, um neue Rezepte auszuprobieren, den Tisch stilvoll zu decken und intensive Gespräche zu führen.
Frisches Obst und Gemüse aus der Region liegt im Trend. Es punktet im Geschmack und schont die Umwelt. Erfahren Sie, wo Sie nachhaltige Lebensmittel finden, um saisonal zu kochen und zu backen.
