Einrichten & Dekorieren

Wie Sie Ihre Küche japanisch einrichten – mit Shoji, Tatami und Saizu

In unserer neuen Serie „In 80 Küchen um die Welt“ geben wir Ihnen Einblick in die Küchen dieser Erde. Unser erstes Ziel: Japan. Die Architektur dieses Landes ist bekannt für ihre schlichte Ästhetik. Eine klare Linienführung sowie ein minimalistischer Einrichtungsstil prägen auch die Küchen des fernöstlichen Inselstaats. Erfahren Sie, durch welche Merkmale sich eine Kücheneinrichtung im japanischen Design auszeichnet und mit welchen Elementen Sie die typische Zen-Atmosphäre in Ihr Zuhause bringen. Shoji, Tatami und Saizu sind nur drei der vielfältigen Dekoideen.

Funktionale Ästhetik in offenen Räumen

Wie in Europa ist die Küche in Japan ein Ort des gemütlichen Beisammenseins, wo sich Freunde und Familie treffen. Zugleich wohnen die Japaner meist in winzig kleinen Wohnungen oder Häusern, insbesondere in den Metropolen wie Tokio, Osaka oder Kyoto. Um den Platz so gut wie möglich zu nutzen, sind deshalb viele Apartments als offene Räume gestaltet. Die Kochinsel befindet sich mitten im Zimmer und schafft so eine Nähe zwischen der Kochstelle und dem Essbereich. Die Einrichtung der Küche überzeugt durch Ästhetik und Funktionalität. Schwarz und Grau oder Weiß und Holztöne dominieren in den japanischen Küchen. Sie erinnern an den hierzulande beliebten Stil des Minimalismus.

Puristisches Design aus Japan

In der traditionellen japanischen Architektur spielt die Reduktion auf das Wesentliche eine sehr große Rolle. Dies zeigt sich auch an der Kücheneinrichtung:

  • wenige Möbel
  • gerade Linien
  • glatte, einfarbige Oberflächen
  • Schrankfronten ohne Griffe.

Lange Küchenzeilen helfen, kleine Räume zu strecken und optisch zu vergrößern. Große Fenster sorgen für ausreichend Tageslicht. Die Japaner verzichten darüber hinaus auf offene Regale und verstauen Küchenutensilien, Besteck und Geschirr in geschlossenen Schränken und Schubladen. Der Herd besteht häufig aus einer Gas-Kochstelle für den Wok sowie einer Grillstelle. Dort lassen sich Yakitori (gegrillte Hühnchenspieße), Kabayaki (gegrillter Aal mit süßer Sojasauce) oder Udon (dicke Nudeln) wunderbar zubereiten.

Natürliche Materialien in der japanischen Küche

Holz, Reisstroh und Papier gehören zu den wichtigsten Materialien in japanischen Küchen. Beispielsweise sorgt die Kombination aus Schrankfronten in Birke mit einer weißen Arbeitsplatte für einen hellen, freundlichen Raum. Die Einrichtung versprüht zugleich Frische und Natürlichkeit. Im Kontrast dazu wird ein Esstisch in mittelbraunem Holz gegenüber einer weißen Kücheneinrichtung zum besonderen Blickfang.

In vielen japanischen Häusern ist es üblich, auf dem Boden zu essen: Saizu, hölzerne Sitzstühle, oder Tatami-Bänke umgeben einen niedrigen Tisch, an dem die Gäste sitzen. Als Tatami wird der traditionelle Bodenbelag aus Reisstroh bezeichnet, der die Sitzfläche überspannt. An den Decken hängen federleichte japanische Lampions aus Papier, die ein angenehmes Licht verbreiten. Ebenso sind Hängeleuchten im Shoji-Design sehr beliebt. Shoji ist die typische Reispapieroptik hinter dünnen Holzstreben, die bei japanischen Türen, Trennwänden oder Schränken verwendet wird.

Dekorative Elemente in japanischem Design

Da die Einrichtung einer japanischen Küche sehr schlicht ist, spielen Deko-Elemente nur eine untergeordnete Rolle und werden sehr dezent eingesetzt. Dies können eine steinerne Buddha-Figur, ein Blumengesteck im Ikebana-Stil, Flusssteine oder ein Bonsai-Bäumchen sein. Ausgewählte Kalligrafien mit japanischen Schriftzeichen verzieren die Wände.

Durch die offene Gestaltung, die puristische Einrichtung und die natürlichen Materialien erlaubt der japanische Stil eine außergewöhnliche Art des Wohnens, die für Ruhe, Konzentration und Ordnung sorgt. In Europa gibt es ebenso herausragende Beispiele für ausgefallene Küchenideen, wie eine umgebaute Scheune in der Schweiz oder ein Luxus-Loft in einer Londoner Kirche.

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