Küche & Technik

No-Frost, Low-Frost vs. Smart-Frost: Kühltechniken im Vergleich

Nie wieder abtauen: Dieses Versprechen machen Kühlgeräte mit No-Frost-System. Hier lesen Sie, was hinter der Technik steckt, ob sich die Investition lohnt und wie sie sich auf die Energieeffizienz auswirkt.

Eis im Gefrierfach: Ein echter Energiefresser

Wer einen älteren Kühlschrank ohne No-Frost-Funktion hat, kennt das Phänomen: Es bilden sich Eisschichten im Gefrierfach und manchmal auch an der Rückwand des Kühlschranks. Sie kommen zustande, da kalte Luft deutlich weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann als warme. Mit jedem Öffnen der Tür gelangt warme Luft ins Innere des Kühlschranks oder Gefrierfachs. Die Luftfeuchtigkeit kondensiert an den Innenwänden und gefriert zu einer Eisschicht.

Das Eis, das sich auf diese Weise an den Wänden bildet, enthält kleine Lufteinschlüsse, die hervorragendes Isolationsmaterial darstellen. Die Ablagerungen verhindern, dass die Wände des Kühlschranks Wärme aus dem Inneren des Gefrierfachs aufnehmen und über die Kühlschleifen ableiten – sie beeinträchtigen also die Funktion. Um die gleiche Kühlleistung zu erreichen, muss das Gerät jetzt mehr Energie aufwenden. Da Kühl- und Gefriergeräte im Dauerbetrieb laufen, summiert sich die verlorene Energie sehr schnell. Zusätzlich schrumpft durch dicke Eisablagerungen der nutzbare Innenraum.

Die althergebrachte Lösung für dieses Problem heißt Abtauen, sprich den Kühlschrank für einige Stunden ausstellen, bis alle Eisablagerungen geschmolzen sind. Bei Kühlschränken und Gefriergeräten ohne No-Frost- bzw. Low-Frost-Ausstattung ist diese ungeliebte Aufgabe einige Male im Jahr fällig. Wie Sie Ihren Gefrierschrank richtig abtauen, haben wir in einem eigenen Ratgeber für Sie zusammengefasst.

Da sich Kühlschrank und Gefrierfach beim Abtauen erwärmen und danach wieder heruntergekühlt werden, verbraucht dieser Vorgang mehr Strom als der Normalbetrieb. Zudem müssen Sie das Schmelzwasser rechtzeitig wegwischen, damit es nicht aus dem Kühlschrank herausläuft. Es gibt also gute Gründe für Technologien wie No-Frost, die Eisablagerungen verringern oder ganz verhindern.

Was bedeutet No-Frost?

Die No-Frost-Technik verhindert mit einem Umluftsystem, dass sich Feuchtigkeit an den Gerätewänden niederschlägt. Die Feuchtigkeit wird abgeschieden und aus dem Innenraum herausgeleitet. Außerhalb des Kühlraums kondensiert sie an speziellen Lamellen, wo sie dann mithilfe der Abwärme, die jeder Kühlschrank an den Raum abgibt, verdunstet.

No-Frost-Technik: Welche Nachteile hat sie?

Der Lüfter des Umluftsystems benötigt zusätzlichen Strom. Der Komfort eines dauerhaft eisfreien Kühlschranks schlägt sich deshalb in einem etwas höheren Energieverbrauch nieder – und oft in einem höheren Anschaffungspreis. Besonders für Modelle mit sehr guten Bewertungen für Energieeffizienz müssen Sie in der Regel ein größeres Budget einplanen.

Auf der anderen Seite kostet auch das Abtauen eines Gefrierschranks ohne No-Frost-Ausstattung viel Energie, ganz zu schweigen vom Effizienzverlust durch Eisablagerungen. Dadurch gleicht sich der Unterschied in der Energieeffizienz in der Praxis aus.

Low-Frost oder No-Frost? Das sind die Unterschiede

Ein Kühlgerät mit Low-Frost-Technik ähnelt der No-Frost-Ausstattung, verzichtet aber auf das Umluftsystem im Inneren. Dafür besitzt es sehr glatte Wände, an denen Feuchtigkeit und Eis weniger haften können.

Bei einem Low-Frost-Gerät kommen Sie nicht ganz um das Abtauen herum, es fällt allerdings sehr viel seltener an als bei Modellen ganz ohne Ausstattung gegen Eisablagerungen. Im Vergleich zu Gefriertruhen und -schränken mit No-Frost-Technik sind Low-Frost-Kühlgeräte preisgünstiger und etwas energieeffizienter.

Smart-Frost: Energieeffizient zu weniger Eisbildung

Hinter der Bezeichnung “Smart-Frost” verbirgt sich keine einheitliche Technologie, sondern die Kombination von verschiedenen technischen Merkmalen, die der Eisbildung entgegenwirken.

Dazu gehören besonders glatte Wände im Innenraum, eine ausgeklügelte Führung der Kühlschleifen oder eine hervorragende Isolierung. Einige Geräte bieten auch eine gesonderte Temperaturregelung für Gefrierfach und Kühlschrank. Abtauen ist bei diesen Modellen zwar ebenfalls erforderlich, jedoch nur noch alle paar Jahre statt mehrmals im Jahr.

So nutzen Sie Ihren Kühlschrank energiesparend

Ganz gleich, für welche Technik Sie sich entscheiden: Einen wichtigen Beitrag dazu, den Energieverbrauch Ihres Kühlschranks zu senken, leistet kluge Benutzung. So bleibt ein gut gefüllter Kühlschrank mit weniger Energieaufwand kalt, da die Lebensmittel als Kältespeicher wirken. Eine gute Vorratshaltung macht sich hier sogar in Sachen Energieeffizienz bezahlt! Überfüllt sollte der Kühlschrank oder das Gefrierfach allerdings nicht sein, damit die Luft noch zirkulieren kann.

Schließlich ist die richtige Temperatureinstellung ein wichtiger Faktor beim Energiesparen: Die ideale Kühltemperatur für den Kühlschrank liegt bei 4 bis 8°C; ein Grad mehr oder weniger schlägt sich sehr deutlich auf den Energieverbrauch nieder.

Unser Tipp: Im verlinkten Beitrag finden Sie weitere sieben einfache Ideen für das Energiesparen in der Küche.

Natürlich arbeiten Kühlschrank und Gefrierschrank mit oder ohne No-Frost umso wirkungsvoller, je weniger kalte Luft entweicht. Den Kühlschrank nur möglichst kurz zu öffnen und ihn zügig zu beladen, ist daher eine sinnvolle Gewohnheit.

Smarte Geräte für die nachhaltige Küche

Neben ihrer Energieeffizienz zeichnen sich moderne Kühlschränke der Oberklasse durch zahlreiche Merkmale aus, die zu Komfort und Nachhaltigkeit in der Küche beitragen.

Ein Display in der Kühlschranktür zum Beispiel gestattet bei einigen Modellen einen Blick ins Innere, ohne die Tür zu öffnen. So können Sie ohne Luftaustausch Ihre Vorräte einschätzen. Manche Geräte ermöglichen Ihnen sogar, per Kamera im Inneren über das Internet zu sehen, was sich darin befindet. Die Frage “Haben wir eigentlich noch Milch?” lässt sich dank Smart Home in der Küche auch beantworten, wenn Sie gerade im Supermarkt vor dem Kühlregal stehen. Andere Modelle erlauben es, die Lebensmittelbestellung direkt per Kühlschrank-Display auszulösen.

Zu einem energieeffizienten Haushalt leisten noch weitere Geräte einen Beitrag. Die richtige Spülmaschine für Ihre Küche sorgt sparsamer als Handspülen für sauberes Geschirr – smarte Geräte bieten eine App-Steuerung, mit der Sie den Geschirrspüler von unterwegs kontrollieren. Und die Vorteile eines Induktionsherds liegen nicht nur in Energiesparendem Kochen, sondern auch seiner Geschwindigkeit und der komfortablen Bedienung.

Fazit: No-Frost – eine Investition in Komfort und Energieeffizienz

Eine Kühl-Gefrier-Kombination mit hochwertiger Ausstattung wertet jede Küche auf. Damit der Kühlschrank sich nicht unangenehm auf der Stromrechnung bemerkbar macht, gehören Funktionen gegen Eisablagerungen dazu, denn Eis an den Wänden beeinträchtigt die Effizienz drastisch.

Ob Low-Frost, No-Frost oder Smart-Frost: Alle diese Systeme reduzieren die Notwendigkeit zum Abtauen dramatisch, mit einem No-Frost-System verzichten sie sogar ganz darauf.

Pflege & Reinigen

Gefrierschrank abtauen: So machen Sie es richtig

Steht der Punkt “Gefrierschrank abtauen” schon seit Wochen auf Ihrer To-do-Liste? Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, es anzugehen! Wir geben Tipps, wie Sie das Gefrierfach richtig abtauen.

Weiterlesen
Küche & Technik

Energie sparen in der Küche: 7 effiziente und einfache Ideen

Seit Jahren steigen die Preise für Strom und Gas. Und gerade in der Küche befinden sich die größten Energiefresser wie Kühlschrank, Herd und Geschirrspüler. Mit den nachfolgenden sieben Tipps gelingen Ihnen die Einsparungen im Handumdrehen.

Weiterlesen
Küche & Technik

Smart Home in der Küche – intelligente Geräte für mehr Komfort

Weiterlesen