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Das weiße Gold: Die Salzarten und ihre Geschichte

Seit Jahrtausenden gehört Salz zu den wichtigsten Gewürzen weltweit. Das weiße Gold brachte großen Reichtum, belebte den internationalen Handel und schuf florierende Städte. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über die Geschichte dieses Mineralstoffes und lernen, warum es für den menschlichen Körper so essenziell ist. Darüber hinaus zeigen wir Ihnen, wie vielfältig die verschiedenen Salzarten sind.

Das bedeutendste Gewürz der Antike

Bereits bei den Hochkulturen der Babylonier, Sumerer und Ägypter spielte Salz eine wichtige Rolle. Es diente nicht nur als Gewürz, sondern auch zur Konservierung von Nahrung. Diese Kulturen gewannen das Salz in Handarbeit aus dem Meer oder aus den Salzwüsten. Die Römer bezahlten sogar ihre Soldaten mit der edlen Zutat. Daher stammt auch der Begriff „Sold“. Über die Via Salaria, die Salzstraße, transportierten sie das Meersalz in die anderen Regionen des Reiches.

Auch die Kelten hatten ausgefeilte Methoden zur Salzgewinnung. Im österreichischen Hallstatt befindet sich das älteste Bergwerk der Welt. Es datiert aus der Zeit um 1500 vor Christus. Das dort abgebaute Salz exportierten die Kaufleute ins heutige Deutschland, Italien und auf den Balkan. Im süddeutschen Schwäbisch Hall entstanden um 280 vor Christus die ersten Salzsiedereien. Das aus der Saline gewonnene Salzwasser wurde in Holzöfen so lange gekocht, bis sich Salzkristalle bildeten. Diese Salzart heißt deshalb Kochsalz.

Der Salzreichtum des Mittelalters

Im Mittelalter entwickelten die Salzsieder neue Verfahren. Sie füllten nun das Wasser direkt in die Hohlräume im Salzgestein und siedeten es oberirdisch. Städte wie Bad Reichenhall, Lüneburg und Halle wurden zu Zentren der Salzproduktion. Allein Lüneburg stellte etwa 20.000 Tonnen Salz pro Jahr her. Über das nahegelegene Lübeck verschifften Händler die Ware und belieferten damit den gesamten Ostseeraum. Adel und Klöster profitierten durch Steuern und Zölle vom weißen Gold. Doch das Salz hatte auch seine Schattenseiten: Es führte immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen.

Traditionelle Salzsiedehütte

Ein günstiges Würzmittel für alle

Heutzutage können dank hochmoderner Verfahren täglich große Mengen Salz abgebaut werden. Mit einer computergesteuerten Sprengung in einer Saline entstehen beispielsweise 2.000 Tonnen Salz. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts belief sich die jährliche Produktion bereits auf über 140.000 Tonnen pro Jahr. Es war nicht länger ein Luxusgut, sondern wurde nun für alle Gesellschaftsschichten erschwinglich.

Das unverzichtbare Gewürz

Salz ist ein lebensnotwendiger Mineralstoff. Es besteht aus Natrium und Chlorid, zwei wichtigen Bausteinen im Körper. Natrium reguliert den Wasserhaushalt, unterstützt Stoffwechselvorgänge und hilft bei der Reizübertragung von Muskel- und Nervenzellen. Chlorid benötigt der Magen, um Salzsäure herzustellen. Sie wiederum spaltet Proteine aus der Nahrung auf und bekämpft schädliche Mikroorganismen. Die empfohlene tägliche Salzdosis beträgt etwa 6 Gramm. Eine dauerhaft größere Menge kann zu Bluthochdruck führen. Sie sollten deshalb auf eine ausgewogene Ernährung achten.

Die Vielfalt der Salzarten

Je nach Herkunftsland und Herstellungsverfahren lassen sich zahlreiche Variationen unterscheiden. Einige dieser Salzsorten sind:

Fleur de Sel / Flora de Sal

  • Art: Meersalz
  • Herkunft: Küsten Frankreichs, Italiens, Spaniens, Portugals und Sloweniens
  • Farbe: weiß
  • Geschmack: weich, frisch und weniger salzig

Hawaii-Salz

  • Art: Meersalz
  • Herkunft: Pazifikküste vor Hawaii
  • Farbe: weiß (pur), grün (mit Bambusextrakt), rot (mit Alea-Tonerde) oder schwarz (mit Aktivkohle)
  • Geschmack: feines Aroma, zarter Schmelz und nussig

Himalaya-Salz

  • Art: Steinsalz
  • Herkunft: Pakistan, Polen
  • Farbe: weißlich bis rosafarben
  • Geschmack: wie gewöhnliches Speisesalz

Inka-Salz

  • Art: Quellsalz
  • Herkunft: Hochebene Perus
  • Farbe: leicht rosafarben
  • Geschmack: aromatisch-würzig und weniger salzig

Salinen von Maras in Peru

Himalaya-Salz können Sie wie gewöhnliches Tafelsalz verwenden. Inka-Salz und Fleur de Sel gehören dagegen zu den teuersten Salzen der Welt. Sie eignen sich deshalb eher zum Nachwürzen von Speisen. Hawaii-Salz passt zu Marinaden und verfeinert Grillgut, etwa ein saftiges Steak. Wie Sie dieses am besten zubereiten, erfahren Sie in unserem Beitrag „Porterhouse, T-Bone und Ribeye“.

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