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Kuba-Feeling: Wissenswertes über die Rum-Herstellung

Rum – das ist Karibik-Feeling pur: Weißer Strand, hellblaues Meer und Kokospalmen, die sich sanft im Wind wiegen. Dabei kommt das Zuckerrohr, aus dem das „Flüssige Gold“ seit fast 400 Jahren gemacht wird, ursprünglich aus Asien. Und das Gold gibt es nicht nur goldfarben, sondern auch in Weiß. Dann heißt es „Ron Blanco“ und geht in karibischen Cocktails perfekte Symbiosen mit anderen Zutaten ein. Über den Rum und seine Herstellung gibt es viele Geschichten. Ein paar davon möchten wir Ihnen hier erzählen. 

Weite Reise: Von Asien in die Karibik

Bevor es in der Karibik Rum geben konnte, musste das Zuckerrohr weit reisen. Aus Asien, wo es ursprünglich beheimatet war, brachten Händler es im 1. Jahrhundert nach Christus in den Nahen Osten. Von dort gelangte die Zuckersaft-Pflanze über den Mittelmeerraum nach Europa und im Gepäck von Christoph Kolumbus weiter in die Karibik. Hier wurde sie schnell sehr populär und machte Generationen von „Zuckerbaronen“ mit ihren Plantagen sehr reich.

Rum war damals kein Thema – bis man durch Zufall entdeckte, dass Melasse, das Abfallprodukt der Zuckerherstellung, mit Wasser vermengt zu gären begann. Den Zuckerwein, der dabei herauskam, hat man zum ersten Rum destilliert. Das war 1661 und der damalige Gouverneur von Jamaika erwähnte „rumbillion“ erstmals urkundlich. Heute stammen mehr als 80 Prozent der weltweiten Rum-Produktion aus der Karibik. Aber auch in Mittel- und Südamerika, den Philippinen, Australien, Madagaskar, Mauritius, Indien, Réunion, auf den Kanaren und den Kap Verden wird das flüssige Gold gebrannt.

Rum-Herstellung: Eine Wissenschaft für sich

Es gibt viele Wege, Rum herzustellen. Eines haben alle gemein: Sie beginnen mit dem frisch geernteten Zuckerrohr. Das wird zerkleinert und zu Saft gepresst. Die Zuckerkristalle werden per Zentrifuge herausgelöst. Dabei entsteht die Melasse, ein brauner Sirup. Sie ist die Grundlage für den „rhum traditionel“, der 95 Prozent der weltweiten Rum-Produktion ausmacht. Die restlichen fünf Prozent werden direkt aus dem gepressten Zuckerrohrsaft hergestellt und als „rhum agricole“ verkauft.

Die Melasse wird mit Wasser verdünnt und mit „Skimming“ versetzt, dem Schaum, der sich bei der Zuckerherstellung bildet und der mit für das typische Rum-Aroma verantwortlich ist. In großen Tanks aus Holz, Metall oder Beton vergärt die Mischung in 24 bis 72 Stunden zu einer Zuckerrohrmaische. Danach wird destilliert. Für schwere, aromareiche Rumsorten werden „Pot Stills“ eingesetzt, Brennblasen aus Kupfer. Für die milden, leichteren Sorten benutzen Rumbrennereien „Column Stills“, Brennsäulen.

Das Ergebnis ist bei beiden Brennvorgängen ein weißer Rum. Der wird entweder sofort auf eine Trinkstärke von 40 – 50 Volumenprozent verdünnt und dann als „Rhum Blanc“, „Blanco Rum“ oder „White Rum“ verkauft oder in Eichenfässern gelagert. Vom Holz bekommt der Rum je nach Dauer der Lagerung seine honiggelbe bis dunkelbraune Färbung – und sein wunderbares Aroma.

Kuba-Rum: Sein Mythos ist Realität

Viele Rum-Fans sagen, dass der beste Rum der kubanische sei. Wie alles, ist auch das eine Frage des persönlichen Geschmacks. Fest steht: Die bekanntesten Rum-Marken, Bacardi und Havana Club, kommen aus Kuba. Der kubanische Rum hat nicht nur eine lange Tradition. Seine bewegte Geschichte macht ihn auch zum Mythos. Die Familie Bacardí wurde im Zuge der kubanischen Revolution enteignet, ließ sich mitsamt ihrer Rum-Produktion in anderen Teilen der Welt nieder, baute von da aus ein Getränkeimperium auf und machte Bacardi Ron zur Nr. 1 der weißen Rumsorten. Die Geschichte von Havana Club dagegen nahm ihren sozialistischen Gang: 1960 wurde der alteingesessene Rum-Hersteller von Fidel Castro verstaatlicht und dem Staatsunternehmen Cubaexport zugeteilt. Die Folge: Der Westen wippte im Bacardi-Feeling. Der Exklusiv-Konsum der Traditionsmarke Havana Club blieb über Jahrzehnte dem Osten vorbehalten.

Heute können Cocktail-Fans überall ihren Lieblingsdrink mit dem Kuba-Rum ihrer Wahl krönen. Ob Moskau, München oder Montreal: „Frozen Daiquiri“, „Cuba Libre“, „Planter’s Punch“ und Co. bringen karibisches Flair in die Bars der Welt – oder nach Hause. Sie brauchen nur Zuckersirup, Limettensaft, Minzblätter, Soda, gestoßenes Eis und natürlich weißen Rum, um mit Ihrem selbstgemixten Mojito Kuba-Feeling auf dem heimischen Balkon zu genießen.

Übrigens: Frische Minze schmeckt nicht nur im Mojito, sondern auch im Pfefferminztee hervorragend. Damit Sie den Tee im passenden Ambiente genießen können, haben wir ein paar Einrichtungstipps im orientalischen Stil für Sie vorbereitet. Viel Spaß dabei.

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