Thanksgiving ist in den USA untrennbar mit dem traditionellen Truthahn-Mahl im Kreis der Familie verbunden. Jedes Jahr nehmen Millionen Amerikaner weite Anreisen in Kauf, um das Thanksgiving-Essen mit ihren Verwandten zu verbringen. Wir erklären Ihnen, wo das Fest seinen Ursprung nahm und zeigen Ihnen klassische Thanksgiving-Rezepte sowie vegetarische Alternativen.
Die Hoffnung auf einen Neuanfang war groß, als die Pilgerväter den Atlantik vor fast 400 Jahren an Bord der Mayflower überquerten. Bei der Ankunft am Plymouth Rock, im heutigen Massachusetts (USA), wähnten sich Siedler am Ziel ihrer Träume: Die Neue Welt breitete sich vor ihren Augen aus wie ein rettendes Ufer, das eine bis dato nicht gekannte Freiheit versprach.
Auf die Gründung der Plymouth-Kolonie folgte ein rauer Winter, dem viele der Siedler zum Opfer fielen. Der entkräftete Rest soll der Überlieferung zufolge nur wegen der vielen Wildtruthähne und der hilfsbereiten Wampanoag-Indianer überlebt haben.
Im darauffolgenden Frühjahr des Jahres 1621 zeigten die Indianer den Pilgervätern, wie sich Mais, Bohnen und Kürbisse am besten anbauen lassen. Im Herbst veranstalteten die Plymouth-Siedler schließlich ihr erstes Erntedankfest in der Neuen Welt. Dabei bedankten sie sich für die reichhaltige Ernte des Sommers und für die Hilfsbereitschaft des Wampanoag-Stammes, dessen Mitglieder zum Fest eingeladen waren.
Der für viele Amerikaner wichtigste Feiertag des Jahres und die damit verbundenen Speisen gehen auf jenes gemeinsame Fest zweier Völker zurück. Er findet jeweils am vierten Donnerstag im November statt.
Außerhalb der USA feiern auch viele andere Länder Thanksgiving. Im niederländischen Leiden hat die Erntedankfeier eine besondere Verbindung zum amerikanischen Thanksgiving. Etwa 40 Prozent der Mayflower-Passagiere kamen aus dieser Stadt. Statt eines opulenten Truthahn-Mahls gibt es dort nach der Kirchenzeremonie Kaffee und Plätzchen.
Hierzulande hat das Erntedankfest – im Gegensatz zu Thanksgiving – einen christlichen Hintergrund. Wir Deutsche feiern das Fest mit Prozessionen und tischen Masthühnchen, Gänse und zunehmend auch Truthähne auf.
Das beliebteste Thanksgiving-Gericht in den USA ist der „Stuffed Turkey“, ein durchschnittlich 6,8 Kilogramm schwerer Truthahn mit Füllung, das 9 von 10 Amerikanern an diesem Tag essen. Verschiedene Zubereitungsarten sowie Füllungen aus Herbstgemüse wie Mais und Kürbis sorgen für Abwechslung.
Dazu richten die Amerikaner gerne Kartoffelbrei, Süßkartoffeln, grüne Bohnen und Preiselbeersoße an. Als Dessert kommt meist Kürbis- oder Apfelkuchen auf den Tisch.
Auch wenn Sie auf Fleisch verzichten, hält Thanksgiving schmackhafte Gerichte bereit. Die New York Times widmet dem „Veggie-Thanksgiving“ sogar eine komplette Website und präsentiert dort fleischlose Alternativen zum traditionellen Truthahn – darunter Salate, Pilzgerichte und Risotto.
Feiern auch Sie Thanksgiving mit Ihren Liebsten! Der klassische Truthahn-Braten lässt sich ganz leicht zubereiten. Eine schmackhafte Truthahn-Variante ist etwa der „Pickled Turkey“. Um das Tier schön saftig zu halten, legen Sie es wie eine Gurke ein. Sie lassen es über Nacht in einem Topf mit Salzwasser, Möhren, Zwiebeln, Butter, Brühe und den Gewürzen Majoran, Thymian, Rosmarin sowie Pfeffer liegen. Am Folgetag können Sie diese leckere Variante mit Beilagen Ihrer Wahl genießen. Wir wünschen einen guten Appetit!
